"Wir sind nicht frei von Bedingungen, aber frei uns Ihnen gegenüber zu verhalten."

( Viktor Frankl)

Gibt es allgemeine Lösungen?

 

Es gibt zahlreiche Literatur zum Thema, wie man mit Mobbing umgehen soll.

Es gibt aber,und das ist notwendig zu betonen, keine Patentrezepte und allgemeinen Ratschläge. Generell gilt meist nur, dass der Klient trachten sollte, seine Isolation zu durchbrechen, dass sich in den meisten Fällen ein rechtzeitiges Ansprechen von Konflikten und ein Wahren der eigenen Grenzen als hilfreich erweist.

Generelle Tipps sind deshalb problematisch, weil jeder Fall individuell zu sehen ist und wenn eine Handlung im Fall A zu einer Besserung der Situation führen würde, könnte er im Fall B zu einer weiteren Verschärfung der Lage beitragen.

 

Fallbeispiel:

Erna (52), Sachbearbeiterin in einer Versicherung konnte sich am besten gegen ihren Vorgesetzten zu Wehr setzen, wenn sie sich ihm an seinem Schreibtisch gegenüber setzte und ihn mit verschränkten Armen auf seinem Tisch liegend, quasi in die Ecke drängte, indem sie immer weiter in seine Richtung rückte. Dies war die einzige Art, ihn in die Defensive zu drängen, sodass er von seinen Schrei- und Schimpforgien abließ.

 

Dass dieses "auf die Pelle rücken" aber in sehr vielen anderen Fällen kontraproduktiv wäre, ist nachvollziehbar.

Aber selbst mit dem Faktum des Grenzen Ziehens, des sich rechtzeitig Abgrenzens muss man im Sinn einer Generalisierung vorsichtig sein. Zwar ist dieses Verhalten in den meisten Fällen eine wichtige Maßnahme um sich Luft zu verschaffen oder aber auch nur um mit dem eigenen Verhalten zufriedener zu sein und somit stärker zu werden. Ich erlebe aber immer wieder auch Klienten, in deren Verhalten von vornherein eine zu starke Abgrenzung da ist, die von den Kollegen als belastend erlebt wird und wo gerade auf Grund dieses Verhaltens dann der Konflikt in Gang gesetzt wird. Diese Menschen in ihrem Abgrenzungsverhalten noch zu bestätigen, wäre zusätzliches öl ins Feuer gegossen.

 

 
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